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Die Gegensätze ausbalancieren: Eine Buchstudie von Map of the Soul - Shadow: Our Hidden Self Teil 1

ARMY MAGAZINE

Hallo ARMY! Wie geht es euch? Wir wissen, dass die Zeiten hart sind, die Dinge stressig und das Leben ganz anders ist als noch vor ein paar Wochen. Wir vom ARMY Magazine möchten euch wie immer über alles, was mit BTS zu tun hat, auf dem Laufenden halten. Wie ihr wisst, haben wir hier auch einige Änderungen vorgenommen. Da unser Veröffentlichungsplan anders war als im letzten Sommer, konnten wir keinen Sonderartikel über Dr. Murray Steins neues Buch Map of the Soul – Shadow: Our Hidden Self veröffentlichen. Stattdessen schreiben wir einen Blogpost (oder zwei) darüber. Begleitet mich, während ich mir dieses kurze, aber wunderbar geschriebene Buch genauer anschaue. Oh, und wenn ihr unseren Artikel zu seinem ersten Buch MOTS - Persona: Our Many Faces noch nicht gelesen habt, findet ihr ihn hier.


Was ist Shadow?


Wie Dr. Stein es erklärt, „ist Shadow (dt. „Schatten”) ein Begriff, der sich auf unsere verborgenen Motive und Einstellungen bezieht.“ Er ist jedoch mehr als nur ein Begriff: Der Schatten ist substanziell und in jedem Leben sehr aktiv. Er hat eine eigene Energie und ein eigenes Ziel, das oft von unserem Unbewussten geleitet wird. Die Emotionen und Eigenschaften, von denen wir normalerweise nicht möchten, dass andere sie sehen – Scham, Neid, Völlerei, Feindseligkeit – sind Teil des Schattens. Können sie zu etwas Gutem führen? Ja, aber nicht ohne viel harte Arbeit und dem Bewusstsein gegenüber unserem persönlichen Schatten.


Wie wir in Dr. Steins erstem Buch erfahren haben, basiert die Jungsche Psychologie darauf, Ganzheit zu erreichen, oder was Jung Individuation nannte. „Sich seines persönlichen Schattens bewusst zu werden [...] ist der Weg zu tieferen Bereichen der Psyche und damit essenziell für die Ganzheit“, sagt Stein. Wenn wir unsere Schatten-Seite nicht integrieren, fehlt etwas Wesentliches und wir können die Verantwortung für unser eigenes Handeln nicht vollständig übernehmen. Denn, wie Jung einmal schrieb: „Man wird nicht erleuchtet, indem man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern indem man die Dunkelheit bewusst macht.“ Wenn uns das gelingt, so sagt er, wird es „den Weg zur nächsten Stufe der psychologischen Entwicklung ebnen.“ Dieser nächste Schritt hat mit der Kontaktaufnahme zu Anima und Animus zu tun, welche die Verbindungen zum Zentrum des Selbst sind.


Steins Reflexionen über Interlude: Shadow


Dr. Steins Reflexion über Interlude: Shadow wurde kurz nach der Veröffentlichung des Trailers geschrieben, bevor die vollständige Version des Songs herauskam. „Die Videobilder vermitteln intensive Emotionen“, sagt er, „die dem Gefühlston einer Konfrontation mit dem Schatten entsprechen.“ Da unser Schatten so eng mit unseren Emotionen verbunden ist und oft von diesen angeheizt wird, gibt es jedes Mal, wenn wir Schatten-Material in uns berühren, intensive Ströme von Leidenschaft, Furcht und Angst.


Wie oben besprochen, ist der Schatten „ein sorgfältig verborgener Teil der Psyche“, der am Ego hängt und ab und zu auftaucht. Das Ego ist das „Ich“ in jedem von uns; es besteht aus den Gedanken, Erinnerungen und Emotionen, deren wir uns alle bewusst sind. Ego lehnt sich normalerweise zurück und beobachtet. Manchmal kann es jedoch von starken Emotionen überkommen sein, insbesondere von solchen, die wir als negativ empfinden: Stolz, Habgier oder Machtgier. Wenn dies geschieht, ist es der Schatten, der die Persona hinter sich lässt und sich auf das Verlangen konzentriert. Das ist es, wovon SUGA singt.


I wanna be a rap star,

I wanna be the top.

„Ich möchte ein Rapstar sein,

Ich möchte die Spitze sein.”


I wanna be a rockstar,

I want it all mine.

„Ich möchte ein Rockstar sein,

Ich möchte, dass alles mir gehört.”


I wanna be rich,

I wanna be the king.

„Ich möchte reich sein,

Ich möchte der König sein.”


I wanna go win.

I wanna be....

„Ich möchte gewinnen,

Ich möchte …. sein”


Dr. Stein weist darauf hin, dass es oft einfach ist, den Schatten anderer Menschen oder sogar Personengruppen zu sehen. „Aber in der psychologischen Realität ist der Schatten ein Teil von uns allen“, sagt er, was eine der wichtigsten Erkenntnisse des Songs ist. Interlude: Shadow „ist eine Erkenntnis, dass der Schatten ein angeborener Teil von uns ist, auch wenn wir uns anstrengen, ihn zu verleugnen.“ Im Verlauf des Trailers werden SUGA die Wünsche und Motive seines Schattens bewusst und die beiden führen einen Dialog.


I’m you, you’re me,

Now do you know?

„Ich bin Du, Du bist Ich,

Weißt Du das nun?”



We are one body

Sometimes we will clash.

„Wir sind ein Körper

Manchmal werden wir kollidieren”


You can never break me off,

This you must know

„Du wirst mich nie ausschließen können,

Das musst Du wissen”


Dieser innere Dialog ist ein Weg, unser Unbewusstes besser kennenzulernen. „Indem man sich [dem Schatten] vorstellt und eine Gesprächsbeziehung mit ihm eingeht“, sagt Stein, „erlaubt eine Person ihm nicht nur, sich vertrauter zu machen, sondern entzieht ihm auch einen Teil der Energie.“ Dies ist wichtig, da es Ego und Schatten ermöglicht, sich gegenseitig auszubalancieren. Sie sind keine vollständigen Gegensätze mehr, sondern werden zu einer Reihe von Polaritäten mit einer dynamischen Beziehung, die es ihnen ermöglicht, zusammenzuarbeiten. „Sie können gegeneinander arbeiten, sie können miteinander arbeiten, aber sie spalten sich nicht in Gegensätze auf.“


Das Finden des Gleichgewichts ist ein äußerst wichtiger Teil der Individuation. Sobald dies geschieht, wird man ein Gleichgewicht zwischen Persona/ Schatten und Anima/ Animus haben. „Wenn die Gegensätze nicht so weit auseinandergedrückt werden, komplettieren sie sich und ergänzen sich gegenseitig“, sagt Stein. „Man muss sich nicht so sehr für den Schatten-Teil seiner Selbst schämen [...] der Schatten ist ein Teil des Ganzen und wird als solcher erkannt.“


Heile dich selbst, heile die Welt


Die Arbeit, die man leistet, um seinen Schatten zu akzeptieren, kann dazu beitragen, „ein großes bewusstes Bewusstsein für die inakzeptablen, verleugneten Aspekte des Selbst zu entwickeln“, erklärt Steins Kollege Leonard Cruz. Wenn wir uns mit unserem Schatten-Selbst auseinandersetzen, kultiviert es mehr Nächstenliebe gegenüber anderen und ermöglicht uns, uns gegenüber unseren Schatten-Handlungen nicht so schuldig zu fühlen. Wir können Demut, Humor und Selbstbeherrschung zeigen. „All diese Früchte der Schatten-Arbeit haben das Potenzial, die Person zu heilen“, sagt er. Wenn wir uns selbst heilen, können wir helfen, die Welt zu heilen.


Bis zum nächsten Mal


Unser Schatten ist ebenso ein Teil von uns wie jeder andere. Er ist aktiv, dynamisch und sollte nicht ignoriert werden. Im zweiten Teil dieser Serie werden wir mehr von Dr. Murray Steins Gedanken über den Schatten und unsere Psyche im Allgemeinen analysieren, einschließlich seiner Hoffnungen für BTS und ARMY. Bis dann!



Verfasst von: Marcie 

Editiert von: Dae

Übersetzung von: Lenamania

Übersetzung editiert von: Annika & Piniie


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