D-DAY (Ausgiebige Analyse): Die Zukunft wird okay sein
Das Schönste daran, ARMY zu sein, ist, BTS kennenzulernen, von ihrer Musik angezogen zu werden und mit ihnen zu wachsen. Bei BTS ist ein Song nicht einfach nur Worte auf Papier, die zu Musik gemacht werden. Es ist eine Geschichte, ein Gespräch, eine Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sie als Menschen zu sehen, die versuchen, sich in der Welt mit all ihren Wundern und ihrem Chaos zurechtzufinden, so wie alle anderen auch. Dieser Trend setzt sich in D-DAY fort, SUGAs erstem „offiziellen“ Soloprojekt – eine wunderschöne und glorreiche Reise der Selbstentdeckung, Ehrlichkeit und Heilung.
Vom ersten Track bis zur letzten Note erzählt D-DAY die Geschichte der Reise des Lebens, mit all ihren Wendungen, Tücken, nicht so glorreichen Niederlagen und märchenhaften Happy Ends, die letztendlich (und ironischerweise) zu weiteren Mühen führen. SUGA, alias Min Yoongi, alias Agust D verwebt darin eine Konversation, die ihre Zuhörer:innen nicht nur wegen der musikalischen Genialität der Songs selbst anzieht, sondern auch wegen der menschlichen Verbindung, die sich aus den nachvollziehbaren und verständlichen Texten ergibt. D-DAY ist nicht nur SUGAs Reise; es fühlt sich an wie ein Weg, den alle irgendwann einmal beschreiten müssen.
Die Zukunft wird okay sein
D-Day, der erste Track des Albums, fühlt sich an wie eine Diskussion, die man mit engen Freund:innen über Konflikte, Schwierigkeiten, das Leben und die Zukunft führen würde. Der Song gibt den Ton des Albums vor. Er kann entweder ein Ende oder ein Anfang sein, ein Gedanke, den auch das Weverse Magazine aufgreift. „In diesem Sinne kann ‚D-DAY’ als das Ende von allem oder als der Anfang, wie ein Geburtstag, interpretiert werden ... ‚D-DAY’ ist der Ort, an dem ‚das Ende und der Anfang nebeneinander bestehen’.“ Der Song ist nachdenklich, eine Erinnerung an alle, die zuhören, dass das Leben sowohl voller Härte als auch voller Schönheit ist, aber wenn wir es durchstehen und überleben, wird die Zukunft okay sein.
Haegeum, der Title-Track des Albums, knüpft an die Stimmung von D-Day an, mit der Idee, dass das Leben aus Gutem und Schlechtem besteht, in einer Welt, die uns zu überzeugen versucht, dass wir uns für eine Seite entscheiden müssen. Dieser Gedanke wird vom View Of The Arts Magazine noch deutlicher erklärt. „Haegeum kann als Verbindung zwischen den Menschen und dem Universum verstanden werden: Die beiden Fäden können als Symbol für die Verflechtung von Leid und Glück und nicht für die Trennung oder Auslöschung des einen durch das andere interpretiert werden. Dies ist eines der vorherrschenden Themen des Albums – das Verstehen des Lebens als sowohl schmerzhaft als auch freudig, manchmal gleichzeitig“. Haegeum ist ein Aufruf zum Kampf, eine Hymne darauf, für das zu kämpfen, was uns glücklich macht.
Das Leben ist eine Reise
Dieser thematische Dialog setzt sich auf dem gesamten Album fort, wobei SUGA sozusagen eine Grenze zieht. Er fordert die Zuhörenden heraus, herauszufinden, ob deren Überzeugungen wirklich die eigenen sind oder ob man sich einfach den toxischen Normen der Gesellschaft anpasst. Mit Texten wie „Ja, die Internetwelt und die Realität sind ganz anders / Lebe das echte Leben, lebe dein Leben“ aus HUH?! (feat. j-hope) und „Zwischen unzähligen Wahrheiten und unzähligen Lügen, / Betrachten wir die Welt auf die richtige Art und Weise“ aus 극야 (Polar Night) (alle Übersetzungen der Songtexte ins Englische sind Doolsetbangtan zu verdanken), nutzt SUGA die Musik, um ein Fenster in die Seele der Zuhörenden zu öffnen und ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, seine eigene Wahrheit zu kennen und zu besitzen. Er sagt nie, dass dies der Weg ist, den man gehen muss. Stattdessen ermutigt er die Menschen, ihren eigenen Weg zu finden und ihn zu gehen, egal wie schwierig und turbulent der Weg auch sein mag.
Liebe, Leben und Beziehungen
Die Stimmung des Albums bleibt durchgängig dieselbe, was SUGAs Blick auf das Weltklima in Bezug auf die Menschen und ihre Interaktionen miteinander widerspiegelt. Mit Tracks wie People Pt. 2 ändert sich der Ton etwas. In einem Interview mit dem NME Magazine erläutert SUGA auf die Frage nach dem Song: „Ich hoffe nur, dass die Leute einfach lieben.“ Er erklärt, dass es nicht unbedingt bedeutet, dass man in eine andere Person verliebt sein muss. „Es kann etwas Einfaches sein, wie Kaffee zu lieben, oder man kann sogar seine Internet-Community lieben. Aber ich hoffe einfach, dass Menschen Menschen lieben – lasst uns weniger hassen, lasst uns ein bisschen weniger wütend sein, denn wir alle fühlen uns einsam.“ Er setzt sein Thema der Liebe in SDL fort, einem Song, der an einen Brief an eine vergangene Liebe oder eine Person, die wir vermissen, erinnert.
Und dann ist da noch AMYGDALA, der vielleicht persönlichste Song des Albums, der von Gefühlen handelt, die wir alle nachvollziehen können: Schuld und Angst. Im Musikvideo ist SUGA in zwei Hälften geteilt. Es gibt SUGA, den alle sehen, und Agust D, versteckt hinter einer Türe, deren Griff er nie erreichen kann – weggesperrt, um die Schuldgefühle und die Angst zu verbergen, die er fühlt. Es ist ein perfektes Bild dafür, wie Menschen oft ihre Emotionen verstecken, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Der Text ist eine lebhafte und klare Darstellung des Kampfes zwischen dem Wunsch, gesehen zu werden, und der Angst, dass andere unser WAHRES Ich kennen. „Wie fühlst du dich in diesen Tagen / Ich kenne deinen Namen nicht / Eine Reise durch Erinnerungen / Erinnerungen, die ich gelöscht haben möchte.“
Snooze – eine Botschaft an Jüngere, die ihren Traum vom Auftreten verfolgen – ist kein Lied mit hoffnungsvollen, klischeehaften Zeilen. Stattdessen vermittelt SUGA Solidarität und Verständnis. In einer Branche, die Künstler:innen als Ware betrachtet, möchte SUGA sie wissen lassen, dass es jemanden gibt, an den sie sich wenden können und der sie versteht. Er sagt ihnen: „Du, in dem ein Traum wächst, während du mich beobachtest, / Ich werde immer stehen bleiben, also mach dir nicht zu viele Sorgen. / Wenn ihr Angst habt zu fallen, fange ich euch gerne auf.“
Das Leben geht weiter
Der letzte Song, Life Goes On, ist der perfekte Abschluss der Reise, auf die uns D-DAY mitnimmt. SUGA fasst seine Geschichte perfekt mit dieser Zeile zusammen: „Ich weiß, ich weiß, dass dieser Ort, an dem ich jetzt bin, / bald eine Erinnerung sein wird, / Hab keine Angst, denn bis zum Ende meines Lebens, / wird das Leben weitergehen.“
Fazit
Das Leben ist rau, schmutzig, aufregend und oft ungerecht. Es wird spektakuläre Tage und schreckliche Tage geben. Aber wenn wir vorwärtsdrängen, schreien wenn nötig, kämpfen wenn nötig, Misserfolge akzeptieren wenn nötig, und selbst den kleinsten Sieg genießen, wird unsere Zukunft okay sein.
Verfasst von: Lisa
Editiert von: LJ
Übersetzt von: Cece
Übersetzung editiert von: Piniie & Sara
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