top of page

D-2 ALBUM BESPRECHUNG - DAS 2. KAPITEL

In seiner Besprechung zu seinem zweiten Album D-2 bestätigt SUGA, dass er Musik als Weg sieht, all seinen Gedanken und Emotionen Luft zu machen. Sobald die Musik veröffentlicht ist, sagt er, seien alle Gefühle, die er damit verbunden hat, wie verschwunden ‒ er kommt zur Ruhe.


Das Titellied Daechwita, was “großes Blasen und Schlagen” bedeutet, ist eine Art von traditioneller koreanischer Militärmusik. Der Text, die Musik und das Video zu Daechwita liefern ‒ als Titellied ‒ die perfekte Art eines “Ha, da hast du’s”-Songs. Er kündigt die Ankunft von Agust Ds zweitem Album D-2 an. Daechwita spricht zu jenen, die SUGA, BTS und deren Erfolg untergraben wollen. Im Song verkündet Agust D seine Präsenz als "A King and a Boss" (dt. “ein König und ein Boss”) und deklariert damit seinen Status in der Industrie gegenüber anderen, die "Pills" (dt. “Tabletten”) brauchen, um talentlose Arbeit zu verrichten.


Die Thematik von "What do you think? ähnelt der von Daechwita in dem Sinne, dass der Songtext auch hier Personen, Institutionen und Unternehmen anspricht, die nicht die besten Intentionen gegenüber SUGA und BTS haben. Der Song enthüllt jene, die negative und kontroverse Gespräche über BTS nur der Aufrufe, Likes und Klicks wegen, starten.


In seiner Album-Rezension, die auf VLive ausgestrahlt wurde, vergleicht SUGA diese zwei Tracks mit Fallen und gibt zu, solche auch schon in vergangenen Songs aufgestellt habe. Er sinnierte darüber, wie er jedes Mal, wenn er einen Song als Falle auslegt, manche Leute scheinbar nie ihren Fall aufhalten können und sich immer und immer wieder verfangen.


Daechwita und What do you think? vermitteln beide ein prahlerisches Gefühl; ein Tonfall, der auch manchmal im Hip Hop auftaucht. Strange, auf der anderen Seite ‒ mit Gastauftritt von RM ‒ fließt wie eine Konversation, die zwei Freunde über die Gesellschaft führen.


Strange (die koreanische Übersetzung lautet "Isn't it strange?",dt. “Ist es nicht eigenartig?”) entfaltet sich zu einer Diskussion zwischen Agust D und RM, indem die beiden ihre Gedanken zur Gesellschaft und deren unterschiedlichen Strukturen teilen. SUGA meinte, dass seine liebste Textzeile im Song eine von RM ist: "A round nail that’s been hammered into a square hole.” (dt. “Ein runder Nagel, der in ein quadratisches Loch gehämmert wurde.”). Es wird die These aufgestellt, dass diese Zeile eine Anspielung auf das Instagram-Logo ist. Dieser Teil unterstützt den Text “My feed explains me” (dt. “Mein Feed erklärt, wer ich bin.”) und beleuchtet damit die Art und Weise, wie andere Soziale Medien dazu nutzen, um sich selbst zu präsentieren.


Während diese Lieder sich als interpersonell zeigen, wirken die anderen Tracks auf dem Album intrapersonell. Moonlight, People, 28, Burn It, Honsool, Interlude : Set Me Free und Dear My Friend fangen die Emotionen von Min Yoongi ein ‒ der Mann hinter all den Personae.


Moonlight oder "The Moon" (dt. “Der Mond”) ruft ein 90iger-Jahre Retro-Gefühl hervor, indem Agust D den Song damit anfängt, ganz locker drauf los zu sprechen, bevor er den ersten Vers beginnt. Während der Song fortschreitet, übernimmt Agust D diesen gesprochenen Tonfall innerhalb des Tracks. Ununterbrochen bewegt er sich zwischen seinem vergangenen Leben und seiner Gegenwart hin und her; er schaut darauf zurück, wo er angefangen hat und wie weit er gekommen ist, aber macht sich auch darüber Gedanken, ob er all die Erfolge und Auszeichnungen verdient, die ihm vergeben wurden.


Während Agust D durch seine Vergangenheit und Gegenwart wippt, singt er über darüber, dass "Changes are fated to happen to everyone" (dt. “Veränderungen sind für jeden vom Schicksal bestimmt.”) und grübelt weiter "Perhaps it's how we change that is our karma to bear." (dt. “Es ist wohl die Art und Weise, wie wir uns verändern, die uns unser Karma auferlegt”). Nachdem er verstanden hat, dass Veränderung unausweichlich ist, schmiegt sich Agust D an den unveränderlichen Charakter des Mondes an, um in diesen Zeiten, in denen sich alles verändert, Trost zu finden.


Im Song People befasst sich Agust D eingehender mit der Diskussion rund um Veränderung. People bittet darum, unsere Hast, uns von Momenten der Veränderung wegzubewegen, zu hinterfragen. Der Song stellt dazu nonchalant zwei Fragen: "Why so serious?" (dt. “Warum so ernst?”)und "What about it?" (dt. “Und wenn schon?”). Diese Fragen werden den ganzen Song hindurch wiederholt; damit zwingen sie uns, unserer inneren Aversion gegen banale oder schmerzhafte Momente in die Augen zu sehen.


Im Song Burn It fühlt es sich so an, als würde Agust D der Veränderung, und wie man sie zulassen muss, entgegenblicken ‒ ganz wie in den zwei vorherigen Liedern. Ein Teil der Anpassung ist es, die Vergangenheit loszulassen. In Burn It, das ein Feature mit dem amerikanischen Sänger MAX enthält, sagt Agust D sich selbst, loszulassen und die Geschichte seiner Jugend zu verbrennen. Er geht sogar soweit und möchte, dass die Aschen seiner Vergangenheit wieder verbrannt werden, denn er versteht, dass es nutzlos ist, an vergangenem Schmerz und Zorn festzuhalten.


Bei den nächsten vier Songs fühlt man sich als Hörer wie ein Eindringling; sie führen einen tiefer in das Herz, die Gedanken und das Leben von Min Yoongi hinein.


In 28 drückt Agust D seine Gefühle gegenüber dem Erwachsenwerden aus und wir alle fühlen dabei, dass wir unsere Jugendträume und Ziele, die wir einst hatten, loslassen müssen. Er erklärt, dass, auch wenn man versucht wieder nach jenen Träumen zu greifen, sie unerreichbar sind. Das Leid, das mit der Klarheit über die eigene Veränderung einhergeht, lässt Agust D denken "Perhaps, I am becoming an adult" (dt. “Vielleicht werde ich erwachsen.”), so, wie es auch der koreanische Titel des Liedes vorschlägt. Das Erkennen dieser Wahrheit dringt während des ganzen Songs auf melancholische Art und Weise durch; Agust D trauert seinen Träumen, die nicht wahr geworden sind und den Zielen, die nicht erreicht wurden, nach.


Die abgehackte und verdrehte Melodie, die in Honsool verwendet wird, ist eine Technik, die oft im Rap zu finden ist. Absichtlich die Aufnahme eines Songs zu verzerren, ist eine Methode, die Agust D perfekt anwendet, um eine Stimmung von undeutlichen Gedanken, Bewegungen und verschluckten Wörter zu vermitteln. SUGA erwähnte, dass er Honsool aufnahm, als er betrunken in einem Hotel war, Jetlag verspürte und Schwierigkeiten damit hatte, einzuschlafen. Als er Honsool anderen Leuten vorspielte, haben diese erwähnt, wie schaurig der Song wäre und welch unbehagliches Gefühl sie verspürten. Während er über sein Album sprach, erklärte SUGA, dass er über diese Reaktion stolz war ‒ denn das war seine Intention, als er den Song produzierte.


"Interlude : Set me free" ist ein friedlicher, musikalisch kontrastreicher Song im Gegensatz zu Honsool. Agust D wiederholt die Worte "set me free" (dt. “Gib mich frei.”) ‒ eine Bitte an andere oder sich selbst ‒ als ein Freimachen von all den Höhen und Tiefen des Lebens. Trotz der Kenntnis, dass freigegeben zu werden nicht ideal, oder überhaupt das ist, was er will, sehnt er sich doch danach, von den unerwarteten und instabilen Momenten des Lebens freigelassen zu werden.


Der letzte Song auf D-2istDear My Friend, auf dem die wunderschöne Stimme des südkoreanischen Sängers Kim Jong Wan der legendären Band NELL zu hören ist. Dear My Friend ruft Empathie für SUGA, seinen Freund und deren verlorene Freundschaft hervor, während der Hörer in die emotionalen Tiefen ihres Bandes gezogen wird, welches womöglich nicht mehr existiert. An dieser Stelle kann es jeder von uns nachempfinden, wie es ist, Freunde oder Freundschaften zu vermissen, die nie wieder so sein werden, wie sie waren.

Insgesamt ist D-2 ein wunderschönes Kunstwerk der Musik, welches ARMYs Wartezeit von drei Jahren und neun Monaten wert war. Habt ihr ein Lieblingslied auf dem Album? Meldet euch auf unseren sozialen Netzwerken!



*Alle Übersetzungen von Koreanisch nach Englisch stammen von @doolset.

*Alle ausgedrückten Gedanken sind Interpretationen der Autorin.



Geschrieben von: Lee

Editiert von: Alice

Gestaltet von: Achan

Übersetzt von: Verena


ARMY Magazine gehört keines der auf diesem Blog veröffentlichten Bilder/ Videos. Es ist keine Urheberrechtsverletzung beabsichtigt.



bottom of page